Feierlichkeiten zum Todestag der heiligen Hildegard
Schon lange wünschten wir uns an den Feierlichkeiten zum Todestag der heiligen Hildegard in Rüdesheim teilzunehmen. Da die Hildegardheilkunde ein wichtiger Bestandteil in unserer Praxis ist, sind wir dem Gedankengut der Heiligen sehr nahe.
Dieses Jahr nun sollte es Wirklichkeit werden: wir fuhren nach Rüdesheim! Das Herbstwetter meinte es gut mit uns. Bei blauem Himmel und Sonnenschein feierten wir das Pontifikalamt vor d
er Wallfahrtskirche mit vielen Pilgern zusammen. Bei guter Verpflegung im Pfarrhof und guter Stimmung verbrachten wir die Mittagspause. Anschließend nutzten wir die Gelegenheit zur stillen Anbetung des Hildegardschreins. An diesem Tag wird er vom Sockel der Wallfahrtekirche gehoben und anschließend in einer großen Prozession durch die geschmückten Gässchen von Rüdesheim getragen. Danach stiegen wir durch die Weinberge zur Abtei St. Hildegard auf, wo die Benediktinerinnen in der Nachfolge Hildegards leben. Wir kauften kräftig im Klosterladen ein. Gesunde Dinkelprodukte und Wein vom eigenen Weinberg gehörten genauso dazu wie einige Schriften und Bücher der Heiligen. Auch wenn es immer wieder eine Herausforderung darstellt sich in das Gedankengut von Hildgard zu vertiefen, so ist es auch immer lohnend und bereichernd. Zum Abschluß des Tages nahmen wir an der feierlichen Vesper in der Abteikirche teil. Tief ergriffen und innerlich erfüllt von Frieden durch die wohltuende Atmosphäre und die gregorianischen Gesänge der Schwestern traten wirden Heimweg in unsere Pension an.
Am anderen Morgen zog es uns noch einmal zum Kloster um an der Morgenmesse teilzunehmen. Diesmal war die Kirche ziemlich leer, doch umso feierlicher war die Stimmung. Diesmal saßen die Schwestern nicht wie am Vorabend vorn hinter dem Altar, sondern seitlich in ihrem Chorgestühl. Es tat gut, den Morgen so besinnlich zu verbringen. Anschließend liefen wir wieder durch die Weinberge zurück in unsere Pension, wo unser Frühstück wartete. Frisch gestärkt fuhren wir mit der Autofähre über den Rhein in Richtung Odernheim auf den Disibodenberg. Dort war das Ursprungskloster von Hildegard. Heute ist es eine Ruine, aber dank einer privaten Stiftung gut erhalten und zu besichtigen. Es ist ein unglaublich mystischer Ort. Wir vergaßen die Zeit und waren erst nach 2,5 h wieder auf dem Parkplatz!
Wieder Richtung Autobahn und auf nach Speyer. Was gibt es Schöneres als diesen wunderbaren Ausflug mit einem Besuch des Speyer-Domes abzuschließen. Nach besinnlichen Momenten nahm uns die Sonne auf dem Vorplatz wieder in Empfang und in der Domschänke stärkten wir uns für die Rückfahrt.
Diese Tage wirken lange in uns nach. Wir bemühen uns, die guten Gedanken der Hildegard von Bingen mit in unseren Alltag und unsere Arbeit aufzunehmen.